Ups, ich habe so lange nichts mehr geschrieben, dass ich mein Passwort nicht mehr wusste. Also nicht erschrecken, ich bin’s nur.
Heute Morgen bei der Arbeit habe ich ein bisschen vor mich hin philosophiert, das geht wenn man eine Arbeit tut, bei der man den Denkapparat nicht benötigt. Ich war erstaunt, wie viel mir zum Thema “Schweigen” eingefallen ist. Es ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht, ich stoße immer wieder drauf und (leider) habe ich auch immer wieder mit Menschen zu tun, die offensichtlich nicht gelernt haben, sich verbal auszudrücken. Im Gegensatz zu mir …..wobei ich als Kind eher still war. Ich hab mir halt immer so meine Gedanken gemacht.
Ok, man muss nun nicht jedes Thema tot reden, manches lässt man besser ruhen, es muss nicht jede Kleinigkeit bis ins Unendliche durchgekaut werden. Man muss auch nicht zu jedem, aber auch wirklich jedem Ding seinen Senf dazugeben. Was ich auch eher meine, ist das Reden ÜBER sich, sich mitzuteilen, seine Gefühle zu äußern, zu sagen was einem gefällt und was nicht, ehrlich zu sein. Juuuut, ich muss einer Freundin nun nicht unbedingt sagen, hey, ich meine du hast einen dicken Hintern bekommen! Ein bisschen Feingefühl sollte schon dabei sein. Haltlos alles in die Welt hinaus zu posaunen ist auch nicht gerade der Bringer. Aber woher kommt es, dass Menschen immer weniger reden – wirklich mit-ein-an-der reden? Es kann nicht nur an den zu diesem Thema gerne herbei zitierten Medien liegen!
Miteinander reden bedeutet für mich, du bist mir wichtig und ich nehme mir die Zeit, dir zuzuhören! Im umgekehrten Fall, ich wertschätze dich, ich vertraue dir und teile dir meine Gefühle, Sorgen, Ängste, Ärgernisse, was auch immer, mit!
Schöne Theorie! Was aber, wenn der Mensch, vielleicht auch ein Mensch, den man liebt, wochen-, monate, ja sogar jahrelang schweigt. Dieses Schweigen bedeutet für den Angeschwiegenen ein ständiges Tappen im Dunkeln, ein Ahnen, Beobachten müssen, Angst, dass man auch ja keine Gefühlsregung verpasst und damit die Gelegenheit dem anderen die berühmten Würmer an der Nase rauszuziehen. Was sage ich dem anderen damit, wenn auch stumm? Du bist es mir nicht wert, dass ich mich anstrenge, ja dass ich mir Mühe geben – auch wenn es mir schwerfällt – die Worte über die Lippen zu bringen!
Die Entschuldigung “Ich habe es nicht gelernt” lasse ich gerne gelten aber was man bis dato nicht gelernt hat, kann man doch immer noch lernen, oder? Auch mir fällt es nicht leicht gewisse Dinge auszusprechen aber einige Menschen sind es mir wert, dass ich mich überwinde und es irgendwie raus bringe. Sehr oft lese ich “meinem Hund kann ich alles erzählen”. Hmm ja, kann ich auch, aber warum denn “nur” dem Hund? Wobei der Hund jetzt nicht abgewertet werden soll, um Gottes Willen. Warum kann ich einem Menschen nicht alles erzählen? Warum kann ich meinem Hund sagen, dass ich ihn liebe und beim Menschen wird ein zwischen den Zähnen durchgenuscheltes “Ösch löb disch!” draus?
ICH denke, das Schweigen, oder die Sprachlosigkeit wird schon den Kindern beigebracht, ja eingetrichtert! Wie oft haben wir als Kind gehört “das sagt man nicht!” oder “darüber spricht man nicht!” und wie oft wird einem selbst als Erwachsenem noch der Mund verboten! Wir lernen, dass man Schweigen einsetzen kann, um den Anderen zu verletzen, ja Schweigen kann die pure Missachtung ausdrücken. Schweigen kann einen wahnsinnig und aggressiv machen und mit Schweigen kann man einem Wüterich den Wind aus den Segeln nehmen. Schweigen ist eine tolle Sache – zum richtigen Zeitpunkt! Wenn Worte einfach nicht nötig sind und nur die Anwesenheit zählt. Oder wenn Freunde eben einfach gut miteinander schweigen können. Dann kann Schweigen unheimlich entspannend sein und schön!
Wie bin ich eigentlich auf dieses Thema gekommen? Naja, ich bin wie gesagt eine “Betroffene”, eine Angeschwiegene. Eine, die es nicht wert ist, dass man ihr sagt, warum man nach Jahren ihre Freundschaft nicht mehr will und der man nicht mal den Hauch einer Chance gibt, sich dazu zu äußern. Wie gut, dass ich immer noch meinen Blog habe und mich zumindest in dieser Form darüber auslassen kann.
Liebe Schweigende, die so etwas tun…..ihr solltet euch schämen!
Einen Menschen, den man angeblich geliebt hat, auf diese Art abzuservieren, ist das Allerletzte! Es ist armselig, so armselig wie etwas nur armselig sein kann!
So! Damit konnte ich immerhin schriftlich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen und kann somit ein Kapitel im Buch meines Lebens abschließen. Es ist erledigt, ich muss mir keine Gedanken mehr darüber machen und kann positiv und befreit ins Neue Jahr blicken – es KANN nur besser werden!
Und JA, ich habe immer gerne das letzte Wort!
Ach ja… da ich schon mal hier bin, wünsche ich dir auch einen guten Rutsch ins Neue Jahr und alles Gute für 2015 !
Das sind ja wieder dolle Sachen die man da hört…
Ich meine, man kann niemand zur Freundschaft zwingen.
Aber dann sollte im Namen der vergangenen Freundschaft wenigstens ein ehrliches und faires Ende gemacht werden.
Der Blog ist ein tolles Medium um sich den Menschen mitzuteilen oder sich auch nur Wut und Enttäuschung von der Seele zu schreiben.
Mir hat das in einer für mich sehr dunklen Zeit mal sehr geholfen !
Aber Männer sind nicht die großen Gefühlsdusel bzw. tragen ihr Herz nicht auf der Zunge. Und sind nicht zu jeder Zeit bereit, über ernsthafte Problem zu reden.
Das hat mit mangelnder Zuneigung nix zu tun !
Ich weiß jetzt nicht, was du mit Abservieren meinst ?
Aber ich finde, wenn eine langjährige Freundschaft zu Ende geht, aus was für Gründen auch immer, sollte man sich zum Abschied schon ein Wort gönnen.
Nimm es nicht so tragisch ! Eine Freundin sagt immer, Reisende soll man nicht aufhalten.
D. h. wenn einer weg will, kann man noch so viel reden und möglicherweise betteln. Es wird nix nutzen…
Huhu Bärbel,
schön, dich zu lesen.
Das ist auch meine Vermutung, aber das wollen dann erwachsene Männer sein – pah, kann ich nur lachen.
Ok, vergessen wir es und schauen zuversichtlich ins Neue Jahr.
Liebe Bärbel,
ich wünsche dir ebenfalls einen gute Rutsch und hoffe, dass wir uns wieder öfter lesen. Würde mich freuen.
LG. Angi
Ups, ich war wohl schon des längeren nicht in deinem Blog.
Nicht jedem ist es gegeben sein inneres verbal nach außen zu kehren, vor allem Männer scheinen davon betroffen zu sein. Dann gibt es noch viele, die mit ihrer Offenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben und irgendwann sich nicht mehr trauen. So gibt es noch viele andere Gründe zu schweigen.
Du scheinst nun sehr verletzt worden zu sein, was mir sehr leid tut. Vielleicht war es einfach nur, wie wir sagen, “Feigheit vor dem Feind”.
Wie du schreibst, lege es ad acta und blicke nur in die Zukunft. Es kann nur noch besser werden.
Ich umarme dich aus der Ferne und wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Ganz liebe Grüße
Bärbel