Heute habe ich ja wieder mein Omilein in Köln besucht. Da sie sich nicht so gut fühlte, habe ich die Einkäufe alleine erledigt und hatte Gelegenheit, in meiner alten Heimat herumzustrolchen und ein paar Fotos zu machen. Meine Güte, ich fand mich kaum zurecht, alles ist zugebaut, alles anders. Ich weiß nicht, wie lange ich rumgekurvt bin um meine alte Grundschule zu finden. Früher war da überall freies Feld aber die Zeiten sind vorbei. Überall Wohnhäuser, Supermärkte und Einbahnstraßen.
Wenn man dann so in der Vergangenheit schwelgt, fallen einem ja die tollsten Geschichten ein. So erinnere ich mich, dass wir als Kinder gerne auf diesen Grasfleckchen vor den Häusern gespielt haben und da gab es einen richtig mürrischen Hausmeister, der brüllte dann immer gleich rum, wenn wir verbotenerweise auf dem heiligen Rasen saßen. Heute gibt es anscheinend keinen Hausmeister mehr, der Rasen ist viel zu lang. Damals war der immer picobello. Und weeeeehe, ein Hund machte dahin, ja dann war aber die Hölle los.
Die Spielplätze hinter den Häusern gibt es nicht mehr. Ich frage mich bloß, wo die heutigen Kinder da spielen. Da ist ja nichts mehr und die Straße vorne ist sowas von befahren, meine Güte, das war mal eine richtig ruhige Straße.
Als wir noch dort wohnten, hatten die Häuser übrigens noch Flachdächer. Irgendwann wurde dann noch eine Etage oben draufgesetzt und alles schön weiß gestrichen. So fein war das früher nicht, da sahen die Häuser eher altweiß aus. Oder grau, oder so.
Die Grundschule sieht heute auch ganz anders aus. Früher war das nur ein Gebäude und das war ebenfalls weiß, also so betonfarben, eine sehr fröhliche Farbe, grins. Jetzt hat man noch ein Gebäude davorgebaut und alles schön rot verkleidet. Nur die alte Turnhalle strahlt noch im Grau vergangener Zeiten, da ist der Stadt Köln wohl das Geld ausgegangen. Den schönen Verkehrsübungsplatz gibt es auch nicht mehr, ist vermutlich nicht mehr “in”. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann als ich da so herumlief, hatte ich einen Kloß im Hals. Tja, damals war meine “Schulwelt” noch in Ordnung.
Die nette Amsel hatte beschlossen, ihr Abendessen genau neben meinem Auto einzunehmen als ich mich auf den Heimweg machen wollte. Sie blieb sogar dort sitzen, als ich mit dem Fotoapparat herumfuchtelte. Aber ich habe mich ja auch mit ihr unterhalten, vielleicht lag es daran.
Ich habe heute viele freundliche Leute in Köln getroffen – einen Tankwart, der mir zur Hilfe kam, als ich ratlos vor den Zapfsäulen stand und mit diesen blöden neuen Bezeichnungen nichts anfangen konnte. Ja hallo, ich bin Frau, ich muss nicht wissen, wie viel Oktan – oder wie das heißt – mein Sprit haben muss. Ich habe ihm gesagt, sie sollten doch einfach wieder Super oder Super bleifrei dranschreiben, dann weiß auch ein Landei, was es tanken muss. Jedenfalls hat er mir auch noch den Ölstand (also meinem Auto, gell?) überprüft, Wasser nachgefüllt und meine Frontscheibe gewaschen. Na bitte, das nenne ich doch mal Service, oder?
Und da waren da noch nette Autofahrer, die nicht immer darauf bestehen, Vorfahrt zu haben und ein superfreundlicher Apotheker, der mich ganz zuvorkommend bedient hat, obwohl ich nur etwas für 5 Euro gekauft habe. Nicht zu vergessen die beiden Hundehalter, die mir an der Schule erklärten, was dort alles gebaut worden sei und es toll fanden, dass ich da war. Einfach so. Hach ja, wenn ich nicht hin und wieder auf solche Menschen treffen würde, würde ich vollends den Glauben an eben diese verlieren, angesichts der Massen von Spinnern, die sich in diesem unseren Lande herumtreiben.
So, jetzt habe ich euch genug vollgequasselt. Habt noch einen schönen Abend.
@Gucky, Gucky und ich sind beide gleichaltrig, ja die orte verändern sich gravierend im laufe eines langen lebens. Viele , die man gekannt hat, liegen auf dem Friedhof, neue sind zugezogen, die man nicht kennt, manche wollen auch keinen Kontakt haben weil sie aus anderen Ländern kommen. bei uns hat sich auch vieles verändert, obwohl wir nur ein Dorf sind, das zwar an Saarbrücken angehängt wurde in den siebziger jahren.
bei uns gibts einen Bäcker, einen metzger, einen zeitschriften und zigarettenladen, einen Friseur.
Das wrs dann auch schon. für grössere Anschaffungen muss man einige Kilometer fahren .
Trotzdem möchte ich gerne nochmal nach Berlin, dort hats mir immer gut gefallen, ich war einige male da.
Ja genau Angilein, das können wir so machen würde ich mich sehr freuen, wenn du mit mir fährst. Wird bestimnmt ein schöner Tag.
Gute Nacht….
@maja, Ja klar, für Hundis ist es auf dem Land schöner. Mit dem Hund in der Stadt – grauslich. Mache ich auch Maja, ich habe immer Papier und Tüten in der Tasche. Es kann immer mal ein Malheur passieren und es muss ja nicht sein, dass da jemand reintritt.
Wald haben wir hier nicht aber jede Menge Felder. Da können die Hund gut rennen und sich austoben.
Wünsche dir ein schönes Wochenende.
LG. Angi
@Romy, Aha, dann war es ja gut, dass ich die noch besorgt habe. Schön, dass es ihr besser geht.
Warum willst du denn alleine fahren? Können wir doch zusammen machen. Dann stellen wir die Männer ab zum Hundehüten und fahren gemütlich mit der Bahn noh Kölle. Eis schlabbern und so.
LG. Angi
@Gucky, Und jetzt bist du steinalt oder wie?
Nee, Berlin wäre mir auch zu mächtig. Das Dorfleben liegt mir doch mehr. Hier kennt man fast alle Leute und es ist nicht so anonym wie in der Stadt. Ok, Kleinstadt geht vielleicht auch noch.
@Anja, Jennau, op de schäl Sick. Aber geboren bin ich fast neben dem Dom. Zählt das?
Wünsche euch ebenfalls ein schönes Wochenende.
bei mir ist es so
ich lebe seit meiner Geburt im gleichen Ort, an der gleichen Stelle, fast im gleichen haus, wir haben in unseren Garten gebaut.
Mir fehlt das Grossstadtleben, obwohl ich gerne hier lebe, ich hab ja auch einen hund
der ist in einem kleinen ort besser aufgehoben als in der Stadt, der Wald ist direkt da,
da können die leute nicht meckern, dass der arme hund auf die Strasse …..
Aber trotzdem nehm ich immer was mit, wenn ich abends noch rausgehe
man weiss ja nie was dem hund einfällt.
schönes wochenende
maja
In Porz? Op dä Schäl Sick! Dat jeiht jo jarnit!
L.G. und schönes Wochenende wünscht
Anja
Huhu Angilein, habe gerade mit Omi telefoniert, es geht ihr heute besser und sie ist natürlich glücklich darüber, Dank der Tropfen…
Momentan habe ich “auch” große Sehnsucht nach meinem Colonia, es ist halt die Heimat wo man geboren ist. Übrigens gibt es auch sehr schöne Plätze wo ich immer gerne gewohnt hätte, “Rodenkirchen” direkt am Rhein. Dort ist das Wohnen sehr teuer. Direkt in der Stadt möchte ich heute nicht mehr wohnen. Beispiel: Severinsviertel ist sehr unruhig und laut geworden. Demnächst werde ich alleine nach Köln fahren, meine Schule besuchen, die meine Mutter auch schon besucht hat. Es sind alles liebe, schöne Erinnerungen. Wie ein Film läuft es dann an einem vorbei.
PS: Nur zur Information, bitte nicht wundern wenn ihr ein anderes Bild vorfindet. Die Blogadresse hat sich ja bei mir geändert, aus diesem Grunde konnte man auch meinen alten Blog nicht mehr finden, lach.
Es grüßt euch die
Maya und Romy….
Ja… es ist erstaunlich wie sich Orte verändern wo man lange gelebt hat und die man dann durch irgendwelche Umstände verlassen hat oder verlassen mußte.
Wenn man dann nach langer Zeit mal wieder dahin kommt.
Ich habe immer in kleineren Städten gelebt. Einmal war ich für zwei Jahre in Berlin. War auch interessant, aber auf die Dauer nicht mein Ding. Aber da war ich noch jung…
@Anja, In Köln-Porz, Anja. Mir geht es genauso, ich liebe Köln aber wohnen möchte ich dort nicht mehr. Ich überlege dann schon immer, wie weit man fahren muss, um mal ausgiebig mit den Hunden gehen zu können. Da in der Stadt wird man ja gleich angepupt wenn der Hund mal auf eine Grünfläche geht. Nee, das wäre nichts mehr für mich.
Wenn ich nach so einem Köln-Tag nach Hause komme, muss ich erst mal tief Luft holen und bin froh, wieder in unserem Dörfchen zu sein.
Schönen Tag für dich und die Bande.
@Romy, Danke Romylein. Nun mach dir mal nicht so viele Sorgen, die Omi wird sich schon wieder fangen. Du weißt doch, Unkraut vergeht nicht.
Ja, der Tag war sehr schön. Sollte ich öfter mal machen.
LG. Angi
Das ist immer sehr interessant, wenn man sich heute die Stellen ansieht in denen man seine Kindheit verbracht hat. Ich bin zwischen Ehrenfeld und Bickendorf aufgewachsen und dort hat sich auch sehr viel verändert. Wenn ich mir das heute ansehe, könnte ich mir niemals mehr vorstellen dort zu leben, da ist mir einfach zuviel Beton. Ich war schon als Kind eher ein Landei und mich zog es immer ins grüne.
Ich mag Köln und bin ab und zu gerne dort, aber dort wohnen, neee, nie wieder!
In welchem Stadtteil sind denn deine Bilder entstanden?
L.G. Anja
Dann hattest du ja mal einen erfolgreichen und interessanten – mit alten Erinnerungen – gespickten schönen Tag gehabt. Das freut mich für dich. Ich liebe solche spontane Ideen mal in Erinnerungen zu schwelgen, wie du so schön geschrieben hast, lach. Nur Omilie gefällt mir nicht so recht. Wenn sie schon nicht mit einkaufen geht. Nun ja es ging ihr nicht so gut und ich hoffe, es geht ihr bald wieder besser…Die Aufnahmen sind übrigens schön, wie immer.
Bussilie….