Als ich heute so auf dem Rückweg von meine Einkaufstour war, vernahm ich plötzlich ein ziemlich lautes “Bzzzzzz-bzzzzzzzz” aus dem hinteren Teil des Autos. Futzi hampelte schon ganz nervös herum und da ich es nicht gerade liebe, beim Fahren von einer Wespe attackiert zu werden, hielt ich kurzentschlossen rechts am Straßenrand an, wobei ich zugegebenermaßen den Rad- und einen Teil des Gehweges blockierte. War mir aber in dem Moment egal, schließlich hatte ich ein fieses Pieckinsekt im Auto und wir leben hier ja schließlich nicht auf der Hohe Straße in Köln. Dachte ich!
Ich also Fenster und Türen aufgerissen und meinen Hund ermahnt, nicht nach dem Fliegetier zu schnappen, und gucke so im Auto herum, wo das Viech denn nun ist, da höre ich ein lautes, eindringliches “Tüüüt-tüüüüüüt-tüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüt!!!!!” Und höre auch gleich ein Gemecker wie vom anderen Stern – Verursacher, ein älterer Rollstuhlfahrer, der mit seinem Elektromobil wild gestikulierend des Weges kam und mir klarzumachen versuchte, wie ich böses Wesen mich denn auch DAHIN stellen kann, wo ER lang will. Ich hab mir das angeguckt und normalerweise hätte ich dem Mann erklärt, warum ich just so blöd da gehalten habe aber angesichts des unverschämten Getütes und Gezeters habe ich dann nur gesagt, er möge sich mal nicht so künstlich aufregen, dies aber in einem nicht gerade freundlichen Ton. Den Vogel, den ich ihm noch zeigen wollte, habe ich mir im letzten Moment verkniffen.
Also ich verstehe das nicht – leben wir eigentlich nur noch in einer Welt von Schulmeistern und Korinthenkackern, die jeden kleinen Fehler ahnden und einem unter die Nase reiben müssen? Geht es nicht mehr mit ein bisschen Nachsichtigkeit und einem Lächeln? Muss alles sofort mit Getöse und Gebrüll kommentiert werden? Sind solche Leute unfehlbar oder so perfekt, dass sie sich immer völlig korrekt verhalten?
Ich meine jetzt mal Rollstuhlfahrer hin oder her – ich bin zu diesen Leuten immer sehr freundlich, rücksichtsvoll und biete auch Hilfe an wenn nötig, ernte aber in 90 % der Fälle böse Blicke und unfreundliche, muffige Antworten. Was glauben diese Leute eigentlich, wer sie sind? Beschweren sich aber immer, wie schlecht sie von Nicht-Rollstuhlfahrern behandelt werden. Ja Himmel nochmal, wie denn nun?
Huhu Romylein, schön, dass du mich mal besuchst. Naja, es ist manchmal nicht so einfach, die Nerven zu behalten. Man mag sich ja auch nicht von jedem Jeck dumm kommen lassen. Aber ich denke, damit muss man wohl leben, weil Jecke gibts überall.
LG.
Angi
….soll man jetzt darüber weinen oder lachen….also ich musste jetzt lachen….obwohl ich mehr über deine Schreibart lachen musste….
Was will man da tun….einfach die Nerven behalten…aber verstehen, kann ich das trotzdem nicht…wie schon geschrieben…Es scheint einfach Verbittertheit zu sein…Sie sind nicht alle so….
Knuddels von
Romy…
Kicher, ja solche gibt es auch. Die kommen einem dann schon wieder unheimlich vor, weil sie so überaus zuckersüß sind. Aber Hauptsache wir sind normal, gell?
Schlaf gut.
Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich weiß auch nicht warum manche sich und anderen das Leben schwer machen müssen in dem sie dermaßen unfreundlich und kleinkariert sind. Manche andere übertreiben es dafür mit der Freundlichkeit und bedanken sich 27 x beim Busfahrer, dass er angehalten hat. Find ich ebenso überflüssig. Ganz normal wäre okay. Findet man aber selten.
Hallo Patsy,
ich kann mir gut vorstellen, dass jemand verbittert ist, weil er im Rollstuhl sitzen muss – ich würde irre wenn ich das müsste. Von daher bin ich Rollstuhlfahrern, oder “Behinderten” generell gegenüber immer sehr nett und freundlich. Aber vielleicht erwische ich auch immer die, die du unter 2. beschrieben hast, grins. Wie auch immer, es gibt sicher auch Nette darunter, die sich ganz normal verhalten. Ich glaube, ich muss mir mal das “Klugscheiß-Smiley” bei dir klauen, lach….
LG.
Angi
Ich weiß was du meinst. Es gibt meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten für dieses Phänomen:
1. sie können sich mit ihrem Schicksal nicht “anfreunden”, sind deshalb verbittert und lassen dieses an der Außenwelt aus. Oder
2. Sie glauben, sie haben aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigung eine Art “Freibrief” und das “Recht” auf entsprechendes Verhalten ihnen gegenüber und wehe wenn nicht, dann gibt´s gleich richtig ärger.
Letztendlich gehört aber meiner Meinung nach eine Menge verbitterung dazu, wenn sie sich so aufführen. Denn jemand, der sich mit diesem Schicksal angefreundet bzw. abgefunden hat ist ausgeglichener und regt sich auch nicht über jeden “Furz” so auf. *Klugscheiss*
Zum Glück hab ich in meinem Leben aber auch genügent Gegenbeispiele kennen gelernt. In der Schulzeit hatte ich eine Freundin von der Grundschule an, die im Rollstuhl saß und das war eine ganz Liebe.